Das Handwerk ist bislang mit einem blauen Auge davon gekommen

Unsere heimische Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) hatte Vertreter des Handwerks jetzt eingeladen, um sich ein Bild von den Auswirkungen der Corona-Krise auf die Betriebe zu machen. Auch hier wurde für mich deutlich, dass die Stimmung in der Corona-Krise zwei geteilt ist.

Peter Gödde, der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, berichtete uns, dass das Handwerk aus seiner Sicht bislang mit einem blauen Auge davon gekommen sei. Der Berufsstand sei unterschiedlich betroffen: Es gebe Branchen mit viel Arbeit, etwa im Baubereich oder bei den Installateuren und Heizungsbauern, aber auch stark getroffene Branchen wie das Kfz-Gewerbe. Insgesamt hätten die harten Quarantäne-Regelungen durch den Ausfall der Arbeitskräfte den Fachkräftemangel im Handwerk verstärkt.

Von Karsten Schmidt, dem Obermeister der Kfz-Innung, haben wir gehört, dass schleppende Kfz-Zulassungen in der Corona-Krise zu einem ernsten wirtschaftlichen Problem für die deutsche Autobranche geworden sind. Schmidt bemängelte zudem die fehlende öffentliche Ladeinfrastruktur und forderte, den Fokus nicht nur auf den Elektroantrieb zu legen. Das teile ich uneingeschränkt. Wir brauchen einen Mix. Der politische Fokus auf E-Mobilität ist so stark, dass wir bei den anderen alternativen Antrieben drohen, den Anschluss zu verlieren. Wir brauchen deshalb unbedingt eine technologieneutrale Förderung des Verkehrssektors.

Besonders gefreut hat mich persönlich, dass das Paderborner Handwerk auch ein deutliches Bekenntnis zum OWL-Flughafen abgegeben hat. Das deckt sich nämlich auch mit meiner Überzeugung. Der Flughafen ist gerade für die Zukunft ein enormer Standortfaktor. Die Wirtschaft muss sich deshalb aus meiner Sicht noch wesentlich deutlicher zum Regionalflughafen bekennen – und zwar Jetzt. Wenn der Schlüssel einmal umgedreht wird, bleibt die Tür für immer zu.


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